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Der Teppich von Bayeux

Wissenswertes über den Teppich von Bayeux

Der berühmte Teppich von Bayeux, der zuweilen auch als Bildteppich der Königin Mathilda bezeichnet wird, entstand in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts als aufwendige Stickarbeit auf einem 52 Zentimeter hohen Tuchstreifen von fast 70 m Länge.

In 58 Einzelszenen wird hier die Eroberung Englands durch den Normannenherzog Wilhelm den Eroberer dargestellt, beginnend mit einem Zusammentreffen von Harald Godwinson, dem Earl of Wessex und dem englischen König Edward und endend mit der finalen Schlacht von Hastings am 14. Oktober 1066, die das Ende der Wikingerzeit einläutete und der Beginn der normannischen Herrschaft in England war.

Allerdings fehlen auf dem Teppich von Bayeux leider die Schlussszenen, so dass die tatsächliche Länge des Tuchstreifens heute nicht mehr bekannt ist. Die Abschluss-Szene zeigte vermutlich die Krönung Wilhelms zum König von England.

Teppich von BayeuxAufgrund der Fülle detaillierter Einzeldarstellungen, der expliziten Ikonographie und der handwerklichen Meisterschaft, gilt der Teppich von Bayeux als eines der bemerkenswertesten Bilddenkmäler des Frühmittelalters überhaupt.

Die Details auf dem Teppich geben hervorragend Aufschluss über die unterschiedlichsten Aspekte des mittelalterlichen Lebens. So finden sich viele Einzelheiten zu Schiffsbau, Tracht, Schmuck, Kampfweise und Ausrüstung normannischer und angelsächsischer Krieger, zu Herrschaft und Repräsentation sowie zum Münz- und Geldwesen. Teppich von BayeuxBeeindruckenderweise wird sogar der Halleysche Komet dargestellt, der zur Zeit jener Ereignisse am Himmel zu sehen war.

Der Teppich von Bayeux trägt angelsächsische und skandinavische Züge und markiert den Beginn der sogenannten anglo-normannischen Periode, wobei das Bildwerk selbst der romanische Stilphase angehört.

Der Teppich von Bayeux zeigt aber unter anderem auch wikingerzeitliche ornamentale Kunststile, wie das Blattwerk des ersten gestickten Baumes überhaupt, die Drachenköpfe auf den Steven der Langschiffe sowie einen Portikus, dem jeweils drei wikingerzeitlichen Stilrichtungen zugeordnet werden können, nämlich der Mammen-, Ringerike- und Urnes-Stil.

Die symmetrischen Tierdarstellungen in den Randborten hingegen sind durch angelsächsische Manuskripte sowie importierte Seidenstoffe aus Byzanz und Persien beeinflusst.

Seit 1982 wird der Teppich von Bayeux in der französischen Normandie im Centre Guillaume le Conquérant in Bayeux ausgestellt, doch eine nahezu originalgetreue Kopie kann auch in England im Stadtmuseum von Reading besichtigt werden.

Vermutlich wurde der Teppich von Bayeux noch vor 1082 in Südengland angefertigt, es gibt aber auch Stimmen, die eine Fertigung in Frankreich für möglich halten.

Auf den erhaltenen Szenen sind  insgesamt 623 Menschen, 202 Pferde, 55 Hunde, 505 andere Tiere, 27 Gebäude, 41 Schiffe und Boote sowie 49 Bäume abgebildet, was in der Tat eine beachtliche Anzahl ist und die Stickerinnen einige Zeit beschäftigt haben dürfte, denn alleine für die Stickereien wurden sage und schreibe 45 Kilogramm Wolle in zehn verschiedenen Farben verarbeitet. Die Verwendung der Farben wirkt mitunter allerdings etwas zufällig und zuweilen recht unmotiviert, so sind zum Beispiel selbst Pferde manchmal in Rot oder Blau gestickt.

Aufgrund der detaillierten Darstellungen auf dem Teppich von Bayeux darf vermutet werden, dass der Entwurf des Hauptfrieses von jemandem stammt, der von der Schlacht von Hastings konkrete Kenntnisse hatte.

Teppich von Bayeux

Der Teppich von Bayeux thematisiert den Machtkampf um den englischen Thron in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts, denn der durch den von den Normannen erhobene Anspruch auf den englischen Thron leitet sich her aus der im Jahre 991 geschlossenen Ehe zwischen dem angelsächsischen König Æthelred II. mit Emma von der Normandie, die eine Tochter des normannischen Herzogs Richards I. war.

Nach Æthelreds Tod heiratete Emma König Knut den Großen, der seit der Schlacht von Assandun über ein Nordseeimperium aus Dänemark, England und Norwegen herrschte, und so wurden zwischen 1016 und 1042 England und Dänemark von Angehörigen des dänischen Königshauses regiert.

achdem König Hardiknut, ein Sohn von Emma und Knut dem Großen, 1042 kinderlos starb, wurde sein älterer Stiefbruder Eduard der Bekenner, ein Sohn Emmas aus der Ehe mit Æthelred, zum englischen König ernannt.

Somit herrschte erstmals seit 1016 wieder ein Nachkomme des angelsächsischen Königshauses über England. Eduard heiratete Edith von Wessex, eine Tochter von Jarl Godwin und Angehörige einer der einflussreichsten angelsächsischen Familien Englands; die Ehe blieb kinderlos, so dass kein direkter Thronerbe vorhanden war, als Eduard am 5. Januar 1066 starb.

Nun gab es vier Bewerbern um den Thron von England:
Der erste ware Harald III. von Norwegen, der seine Ansprüche als Nachfolger Knuts des Großen geltend machte.
Der zweite war der Normannenherzog Wilhelm II., dessen Erbansprüche über seine Großtante Emma von der Normandie hergeleitet waren.
Der dritte war der noch minderjährige Stiefneffe Eduards, Edgar Ætheling, der nach heutiger Auffassung vermutlich der legitimste Anwärter auf den englischen Thron war.
Der vierte Anwärter war Harald Godwinson, der angelsächsische Earl und Schwager des verstorbenen Königs, der nach Eduards Tod zum englischen König gewählt worden war.

Bildnachweise: Wikipedia

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